Mebeko-Anerkennung – als deutscher Arzt in der Schweiz arbeiten

Ein hoher Verdienst, attraktive Arbeitsbedingungen und geringere Steuerabgaben: Viele deutsche Allgemeinmediziner und Fachärzte spielen mit dem Gedanken, ihre Anstellung in Deutschland aufzugeben und als Mediziner in der Schweiz tätig zu werden. Denn die Schweiz zählt zu den Ländern mit den höchsten Gehältern für Ärzte in Europa.

Gleichzeitig besteht ein Ärztemangel. Der hohe Bedarf wiederum führt dazu, dass deutsche Ärzte in der Schweiz mit offenen Armen willkommen geheißen werden. So betonte die Verbindung der Schweizerischen Ärztinnen und Ärzte (FMH), dass die Schweiz auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen sei.

Um als Arzt in der Schweiz tätig werden zu dürfen, müssen Mediziner aus Deutschland über die Mebeko-Anerkennung verfügen. Doch warum zieht die Schweiz so viele Deutsche an? Was ist die Mebeko-Anerkennung und wer erhält diese?

Warum gehen deutsche Ärzte in die Schweiz?

Die Schweiz stellt ein attraktives Auswanderungsland für Ärzte aus Deutschland dar. Denn zum einen besteht keine Sprachbarriere. Allgemeinmediziner und Fachärzte können also in ihrer Muttersprache kommunizieren und müssen keine Fachbegriffe in einer Fremdsprache erlernen.

Das Medizinstudium wird ferner zu 100 Prozent anerkannt. Zusätzlich müssen Ärzte aus Deutschland jedoch die Mebeko-Anerkennung beantragen. Da hier vereinfachte Bedingungen für Deutsche bestehen, nimmt der Prozess nur wenige Monate in Anspruch und ermöglicht dann eine Anstellung in einem Krankenhaus oder einer Arztpraxis.

Zudem verdienen Ärzte in der Schweiz deutlich besser als in Deutschland. Im europäischen Vergleich erreicht die Schweiz in diesem Kontext den ersten Platz. Gleichzeitig fallen die Steuerabgaben geringer aus als in Deutschland. Vom Brutto bleibt demnach mehr Netto übrig.

Ein weiterer Vorteil: Die Schweiz ist für eine hohe Lebensqualität bekannt. Inmitten einer beeindruckenden Natur, profitieren die Bewohner von einer hohen Sicherheit und der weltweit besten Infrastruktur.

Die Lebenshaltungskosten fallen moderat aus. Denn obwohl die Lebensmittel und Co. teurer sind als in Deutschland, gleicht sich dies durch ein höheres Nettogehalt wieder aus. Dies gilt auch in Zeiten von Inflationen.

Arbeiten in der Schweiz: die Voraussetzungen für Ärzte

Bis zu drei Monate dürfen sich Menschen aus dem Ausland wie Deutschland ohne Aufenthaltsgenehmigung in der Schweiz aufhalten. Deutsche profitieren von dem Abkommen über die Personenfreizügigkeit, kurz FZA. Diese erleichtert es ihnen, eine Aufenthaltsbewilligung zu erlangen.

Wer eine Stelle sowie einen festen Wohnsitz in der Schweiz nachweisen kann und einen gefragten Beruf ergriffen hat, erhält den Ausweis B. Dieser stellt einen Aufenthalt für 5 Jahre sicher. Durch einen Bewerbungscheck können Bewerber ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt in der Schweiz erhöhen. Nach Ablauf des Ausweises B können Auswanderer die Niederlassungsbewilligung beantragen. Diese gilt dauerhaft.

Ferner sollten Auswanderer überprüfen, ob ihr Ausbildungsstand in der Schweiz anerkannt wird. Ein abgeschlossenes Medizinstudium mit einem Masterabschluss oder einem Diplom  aus Deutschland wird in der Schweiz zu 100 Prozent anerkannt. Gleiches gilt für Facharzttitel und Weiterbildungstitel.

Für eine Approbation gilt dies nicht. In der Schweiz müssen Ärzte deswegen eine eidgenössische Prüfung der Humanmedizin ablegen.

Für die Anerkennung ist die Mebeko zuständig. Dabei handelt es sich um die Medizinalberufekommission, die gemeinsam mit dem Bundesamt für Gesundheit ausländische Medizinaldiplome anerkennt.

Während ein Arzt aus einem Nicht-EU-Land zusätzliche Anforderungen erfüllen muss, greift bei Ärzten aus Deutschland ein einfacher Anerkennungsprozess. Dabei fallen durchschnittliche Kosten in Höhe von 800 CHF bis 1000 CHF für den Antragsteller an. Außerdem kann die Anerkennung mehrere Monate in Anspruch nehmen.

Wichtige Unterlagen für die Anerkennung als Arzt in der Schweiz

Deutsche Ärzte, die eine Karriere in der Schweiz anstreben, müssen alle erforderlichen Zeugnisse im Original bei dem Bundesamt für Gesundheit in der Schweiz einreichen. Auch Diplome und Zertifikate sind im Original vorzulegen. Für alle, die mit ihrer Familie anreisen möchten, gilt: Der Antragsteller muss einen Ehegatten aufweisen, der Bürger eines EU-Staates oder EFTA-Staates ist.

Das deutsche Diplom wird zu 100 Prozent anerkannt. Es handelt sich also um eine “direkte Anerkennung” durch die Behörde. Ein Approbationssystem wie in Deutschland existiert in der Schweiz nicht. Ärzte tragen hier den Titel “registrierter Arzt”.

Das Fazit – So erhalten deutsche Ärzte die Mebeko-Anerkennung

Wunderschöne Berge, klare Seen und sichere Großstädte: Die Schweiz zog allein im Jahr 2023 181.553 Menschen an, die in das Land des Käses ihr neues Zuhause nannten. Auch für Ärzte stellt die Schweiz ein attraktives Auswanderungsland dar. Denn die Steuerabgaben fallen geringer aus als in Deutschland und das Medizinstudium wird zu 100 Prozent anerkannt.

Die Voraussetzung für eine Tätigkeit als ausgebildeter Mediziner in der Schweiz stellt die Mebeko-Anerkennung dar. Ausgestellt wird diese von der Medizinalberufekommission. Nach der Anerkennung verfügt der deutsche Arzt in der Schweiz über den Titel “registrierter Arzt”.

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